Tierische Herzensangelegenheit 

Es ist ein grosses Glück, dass ich mit verschiedenen Tieren (Hunde, Pferde, Esel, Katzen, Kaninchen, ect.) aufwachsen durfte. Sie waren für mich immer Vertraute / Freunde / Spielgefährten, welche ich mit liebevollem Respekt und Wertschätzung behandelte. Das Tierwohl lag und liegt mir sehr am Herzen. Die Tiere waren und sind für mich auch heute noch ein Anker, sowohl in guten wie auch in schwierigeren Zeiten. Unsere enge Beziehung liess mich spüren, wenn es ihnen nicht gut ging und sie bemerkten, wenn ich traurig war. Sie spendeten mir mit ihrer Anwesenheit, ihrem Blick, mit Berührungen / Stubsern Trost.

Durch das Voltigieren in meiner Kind- und Jugendzeit erlebte ich die Wichtigkeit der Einheit von Mensch und Tier, den nur als Team war uns der Erfolg bis an die Spitze möglich. Durch Respekt, Wertschätzung, Dankbarkeit, Vertrauen, Verbundenheit, Motivation und diszipliniertem Training konnten wir zu einem erfolgreichen, harmonischen Team zusammenwachsen.

Mit 24 Jahren konnte ich meinen Kindheitstraum, Besitzerin eines Shires Horses zu werden, erfüllen. Deighton Smokey Jo hatte den  Weg in mein Leben gefunden. Da ich Jo „roh“ gekauft hatte, konnte ich mit Unterstützung meiner Eltern, seine Ausbildung praktisch von Null an selber erarbeiten. Alles rund ums Pferd erhielt meine volle Aufmerksamkeit (Haltung, Fütterung, Gesundheit, Anatomie, Lernpsychologie, Hufpflege, ect). Alle gesammelten Informationen, ob aus Büchern, Videos oder Kursbesuchen wurden durch mich analysiert und ausprobiert. In meinem selbsterarbeiteten Ausbildungskonzept fügte ich alles zusammen. Mein Ziel war ein Pferd, welches freiwillig, motiviert und freudig alles Mögliche mitmacht. Über die Beobachtung seiner Körpersprache und seinem Ausdruck konnte ich lernen, ihn immer besser zu verstehen.

Während unserer gemeinsamen Zeit war Jo immer wieder krank. Der Tierarzt war sehr häufig unser „Gast“. Mein Fachwissen als gelernte MPA (medizinische Praxisassistentin) hat mir von der medizinischen Seite her für das Verständnis der Diagnosen und der damaligen Therapieoptionen sehr geholfen. Jo‘s Symptome wechselten ständig. Nie wurde eine Behandlung gefunden, welche ein zweites Mal Hilfe brachte, so suchte ich weiter und weiter. Eine reiche Palette von schulmedizinischen über alternative bis hin zu spirituellen Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Akupunktur, Physiotherapie, Pflanzenheilkunde, Osteopathie, Homöopathie, energetisches Heilen, ect.) entstand. Jede Therapieform trug ein Puzzleteil zu unserem Weg bei.

In vielen Situationen fühlte ich mich überfordert, hilflos, ohnmächtig, oft konnte ich vor Sorgen und Angst kaum schlafen. 

Mit all den geschenkten Erfahrungen durfte ich lernen meinen Beobachtungen / Wahrnehmungen zu vertrauen, seinem Ausdruck Raum und Gewicht zu geben, die Ohnmacht fallen zu lassen und für mein Pferd sowie unseren gemeinsamen Weg einzustehen. 

Ich habe gelernt, meinem Pferd ein Mitspracherecht und Eigenverantwortung zu geben, denn er kommuniziert unentwegt mit mir. Er zeigt mir, was er braucht und häufig darüber hinaus vermittelt er mir, was ich brauche oder welches Thema bei mir ansteht. Die Tiere sind Spiegel unserer Seele. In den Beziehungen zu den Tieren steckt ein riesiges Entwicklungspotenzial für alle Beteiligten mit der Möglichkeit zu gesteigertem Wohlbefinden.